quarta-feira, 15 de setembro de 2021

DER TOTENTANZ / A DANÇA MACABRA, de Goethe (Johann Wolfgang Goethe)

 





Der Türmer, der schaut zu Mitten der Nacht

Hinab auf die Gräber in Lage;

Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht,

Der Kirchhof, er liegt wie am Tage.

Da regt sich ein Grab und ein anderes dann:

Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann

In weißen und schleppenden Hemden.



Das reckt nun, es will sich ergötzen sogleich,

Die Knöchel zur Runde, zum Kranze,

So arm und so jung und so alt und so reich;

Doch hindern die Schleppen am Tanze:

Und weil hier die Scham nun nicht weiter gebeut,

So schütteln sich alle, da liegen zerstreut

Die Hemdelein über den Hügeln.



Nun hebt sich der Schenkel, nun wackelt das Bein,

Gebärden da gibt es vertrackte;

dann klippert's und klappert's mitunter hinein,

als schlüg' man die Hölzlein zum Takte.

Das kommt nun dem Türmer so lächerlich vor;

da raunt ihm der Schalk, der Versucher, ins Ohr:

Geh! hole dir einen der Laken!



Getan, wie gedacht! und er flüchtet sich schnell

nun hinter geheiligte Türen.

Der Mond und noch immer er scheinet so hell

zum Tanz, den sie schauderlich führen.

Doch endlich verlieret sich dieser und der,

schleicht eins nach dem andern gekleidet einher,

und husch! ist es unter dem Rasen.



Nur Einer, der trippelt und stolpert zuletzt

und tappet und grapst nach den Grüften;

doch hat kein Geselle so schwer ihn verletzt;

er wittert das Tuch in den Lüften.

Er rüttelt die Turmtür, sie schlägt ihn zurück,

geziert und gesegnet, dem Türmer zum Glück,

sie blinkt von metallenen Kreuzen.



Das Hemd muß er haben, da rastet er nicht,

da gilt auch kein langes Besinnen,

den gotischen Zierrat ergreift nun der Wicht

und klettert von Zinne zu Zinnen.

Nun ist's um den Armen, den Türmer, getan,

es ruckt sich von Schnörkel zu Schnörkel hinan,

langbeinigen Spinnen vergleichbar.



Der Türmer erbleicht, der Türmer erbebt,

Gern gäb' er ihn wieder, den Laken.

Da häckelt jetzt hat er am längsten gelebt

Den Zipfel ein eiserner Zacken.

Schon trübet der Mond sich verschwindenden Scheins,

Die Glocke, sie donnert ein mächtiges Eins,

Und unten zerschellt das Gerippe.



Tradução de Raphael Soares:



O guarda que olha, no meio da noite,

Lá para baixo, para as covas frias;

A lua, com sua luz, qual um açoite,

Tudo ilumina como dia.

As covas, uma a uma, a se mover,

Sai um homem após uma mulher

Em longas e brancas camisas.



Esticam-se todos duma vez só, os

Ossos formam a roda, em festança;

O pobre, o velho, o rico, e até os novos;

Todos são o mesmo na dança.

E agora, por não ter nenhum pudor

Se agitam todos, e começam a por

As camisas sobre a colina.



Agora ergue a coxa e a perna levanta,

São mui difíceis estes passos;

Um coro de cliques e claques canta,

E um marca com um pau os compassos.

Tudo parece, ao guarda, engraçado,

E à orelha diz o tentador desgraçado:

Vá! vá para lá vestindo um trapo.



Dito e feito, foge ele como um vento

Para trás da sacrossanta porta.

A lua ainda ilumina o relento,

E a dança assustadora mostra.

No final, quando tudo está acabado

Se arrastam, voltam a ficar trajados,

E vupt! e voltam para a grama.



Resta apenas um, trôpego, no fim,

Está a tatear as tumbas;

Não tem companheiro ferido assim,

E no ar fareja a roupa imunda.

Sacode a porta da torre e é empurrado,

O guarda alegre fica, abençoado,

Brilham as cruzes de metal.



De sua camisa ele precisa agora,

Sem nenhum longo pensamento,

Da gótica ornamentação se apossa

E ameias sobe num momento.

Agora o pobre guarda está acabado,

Cada floreio escala, aparentado

Uma aranha de patas longas.



O guarda empalidece, o guarda treme,

Queria devolver-lhe os panos.

Muitos anos de vida ele já teve

A ponta de um férreo cano.

E então a lua some com seu brilho,

Golpeia em trovejante golpe o sino

E estraçalha o esqueleto.




(Ilustração: Hieronymus Hess - the ossuary from Basel's danse of death)



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